Kaname schritt den Gang entlang, dabei machte er große Schritte und streckte dabei jedes Mal das Bein. So das er mehr wie eine Puppe lief, doch das machte ihm eben Spaß und er war ja noch ein halber Junge. Also durfte er das auch. Nun gut, seine Eltern sahen das nicht so gern. Immerhin war er der Sohn einer sehr wohlhabenen Familie, mit viel Einfluss und Titel. Heute würde ein Ball stattfinden, ein Ball zu seinem 16. Geburtstages. Dementsprechend war er auch schon gekleidet und zurecht gemacht worden von dem Kammerdiener. Wie er es hasste immer still sitzen zu müssen wenn der ihn fertig machte, er saß nicht gerne still. Ab heute würde er nicht mehr als Kind gelten, sondern als junger Mann. Da war er froh das er dennoch die kurze Hose hatte anziehen dürfen. Am oberen Treppenabsatz blieb er stehen und sah in die große Halle hinunter, seine Hand legte sich auf den Knauf des Geländers. Die Gäste trafen bereits ein und so beobachtete er sie von hier oben. Neugierig musterte er jeden einzelnen von ihnen.
Nur ein einziger bemerkte ihn und sah zu ihm hinauf und durchbohrte ihn mit seinem Blick. Diese Augen würde Kaname nie wieder vergessen. Das war das erste Mal das er den Vampir gesehen hatte der ihn verwandelt hatte.
Mit einem Ruck öffneten sich seine Augen und er war hellwach, das war nun schon so lange her und doch sah er im Traum diese Bilder immer wieder so deutlich vor sich. Wer war dieser Vampir gewesen und warum hatte er ihn kurz nach der Wandlung allein gelassen. Er wusste es nicht und er wusste auch nicht welches Jahr sie damals geschrieben hatte. Darum konnte er auch nicht genau sagen wie alt er jetzt genau war. Langsam setzte er sich in dem Bett auf und sah in den dunklen Raum. Die Fenster waren dicht verschlossen, so das kein Licht hinein fallen konnte. Seit er aus seinem Grab geholt worden war hatte er dieses Zimmer noch nicht oft verlassen, sein/e Retter/in wollte es noch nicht. Sie/Er sagte immer wieder er sei noch nicht bereit für die Welt da draußen, sie habe sich zu sehr verändert und sie/er würde ihn erst langsam an die neue Zeit heran tasten. Ebenso wollte sie/er ihn nicht raus lassen das sie/er befürchtete er habe seinen Blutdurst nicht unter Kontrolle.
Inzwischen hasste er dieses Zimmer ebenso wie den Alten Sarg in dem er für Jahrhunderte gelegen hatte. Er wollte endlich raus, die Welt entdecken. Das eingesperrt sein war er leid.